Blutegeltherapie

Der Blutegel wird ebenfalls seit Jahrhunderten in der Medizin zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Auch in der modernen Schulmedizin erfreut sich der Egel seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit. So ist inzwischen die Blutegeltherapie zum Gegenstand moderner Forschung geworden, die längst belegt hat, dass die Heilwirkung dieser Therapie nicht auf mittelalterlichem Aberglauben beruht.

Nach dem Biss setzt der Blutegel zahlreiche Wirkstoffe frei. Einer dieser Blutegel-Wirkstoffe, das Hirudin, ist ein weltweit anerkanntes Arzneimittel, das bei verschiedenen Blutgerinnungsstörungen, u.a. bei Herzinfarkt, Verwendung findet. Auch die gewebelockernde Hyaluronidase findet in der Schulmedizin entsprechende Anwendung.

Indikation

Der Wirkstoffcocktail des Blutegelspeichels wirkt blutgerinnungshemmend, entzündungshemmend, antibiotisch und gefäßerweiternd, so dass die Therapie vor allem bei akuten entzündlichen oder degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates erfolgsversprechend ist, wie:

  • Sehnen- und Bänderverletzungen (Zerrungen, Kreuzbandverletzungen, etc.)
  • Schleimbeutelentzündungen
  • Blutergüsse
  • Spondylosen
  • Bandscheibenprobleme
  • Cauda Equina Compressions Syndrom
  • Nervenschädigungen
  • etc.

Anwendung

Dem Patienten werden je nach Bedarf 1 bis mehrere Blutegel auf die Haut gesetzt. Während des Blutsaugens gibt der Egel seinen Speichel ab, so dass die Wirkstoffe über die Blutbahn in den Organismus gelangen.

Die Therapie ist für ihr Tier prinzipiell wenig schmerzhaft, da über den Speichel auch anästhesierende und analgetisch wirksame Substanzen ins Blut und Gewebe abgegeben werden.

Die Behandlungsdauer beträgt zwischen 30-90 Minuten. Erfahrungsgemäß erdulden Hunde und Katzen die Behandlung sehr gut.

Blutegel sind als Arzneimittel/Medizinprodukt zugelassen und werden ausschließlich über Apotheken oder zugelassene Blutegelfarmen vertrieben. Durch die einmalige Anwendung ist die Übertragung von Krankheitserregern ausgeschlossen. Nach der Anwendung werden die Blutegel nicht etwa „entsorgt“ sondern in einem „Blutegel-Altersheim“ untergebracht.